Sommerakademie 2020


Sommerakademie Tierschutzrecht 2021

Peter Singer gilt als der "weltweit einflussreichste lebende Philosoph". Seine Arbeiten im Bereich der Tierethik, allen voran sein 1975 erschienenes Buch Animal Liberation waren unmittelbarer Auslöser der modernen Tierrechtsbewegung. So gaben mehrere Schlüsselfiguren der Tierrechtsbewegung an, durch Animal Liberation inspiriert worden zu sein, sich für die Rechte der Tieren einzusetzen. Singer ist Mitbegründer der Australian Federation of Animal Societies, jetzt Animals Australia

Singers Philosophie hatte zudem maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung des Effektiven Altruismus. Singer ist Gründer der Organisation The Life You Can Save, basierend auf seinem gleichnamigen Buch. 

Singer studierte an den Universitäten Melbourne und Oxford. Seit 1999 hat Peter Singer die Ira W. DeCamp Professur für Bioethik an der Princeton Universität inne. 

Richard D. Ryder ist einer der Gründerväter der modernen Tierrechtsbewegung. Der Begriff Speziesismus wurde 1970 in Oxford von ihm geprägt. 

Ryder fordert Tierrechte auf Basis der von ihm entwickelten ethischen Theorie des Painismus. Im Gegensatz zum Utilitarismus lehnt der Painismus die Aggregierbarkeit von Leiden und Glück von Individuen ab. Stattdessen betont Ryder die Bedeutung des einzelnen Individuums, insbesondere die des "maximal Leidenden". 

Barbara Gardner ist Gründerin der religionsübergreifenden Tierschutzinitiative Animal Interfaith Alliance. Sie ist außerdem Autorin des Buches The Compassionate Animal und Herausgeberin der Tierschutz-Magazine The Ark und Animal Spirit. Barbara Gardner war lange Jahre lang Trustee und ist jetzt Schatzmeisterin des RSPCA, dem ältesten und größten Tierschutzverband Großbritanniens. 

Gardner ist vereidigte Buchhalterin und Wirtschaftsprüferin beim Institute of Chartered Accountants of England and Wales. 

Mark Rowlands ist ein britischer Schriftsteller und Professor für Philosophie an der Universität Miami. Rowlands studierte zuerst Ingenieurswissenschaften an der Universität Manchester. Anschließend wandte er sich der Philosophie zu, wo er an der Universität Oxford promovierte. Darauf folgten verschiedene Anstellungen u. a. am University Collegs Cork in Irland, der Universität London in England und den USA. Mark Rowlands entwickelte eine Theorie der Tierrechte basierend auf der Denktradition der Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Weil es gesellschaftlich privilegierte Personen gibt, sei eine utilitaristische Ethik zu Gunsten von gesellschaftlich Marginalisierten zu korrigieren – so seine Interpretation von Rawls Grundidee hinter dem Konzept des Schleier des Nichtwissens. Er kritisiert an Rawls, dass dieser nur das wirtschaftliche Bessergestelltsein von Menschen als Privileg erkennt und dabei viele andere Privilegien, insbesondere Spezieszugehörigkeit, naturalisiert und so der Möglichkeit einer Reflexion entzieht. Per Grenzfallargument lasse sich diese Einschränkung auf Menschen auch nicht moralisch rechtfertigen.

Jonathan Birch ist Associate Professor für Philosophie an der London School of Economics (LSE) und Principal Investigator (PI) des "Foundations of Animal Sentience"-Projektes. Neben seinem Interesse am Bewusstsein von Tieren bilden die Evolution von Altruismus sowie Verhaltenspsychologie seine Forschungsschwerpunkte

Bevor er zur LSE kam, war er Junior Research Fellow am Christ’s College, Cambridge. Jonathan Birch verfasste seine Doktorarbeit 2013 in Cambridge zum Thema Verwandtenselektion: Eine philosophische Analyse

Prof. Birch hat eine rege Publikationstätigkeit, zum Beispiel zur Philosophie der Biowissenschaften in Zeitschriften wie Current Biology, The American Naturalist, Biological Reviews, Philosophy of Science und The British Journal for the Philosophy of Science. Sein erstes Buch The Philosophy of Social Evolution erschien 2017 bei Oxford University Press.

2014 wurde Jonathan Birch als einer von vier britischen Philosophen mit dem Philip Leverhulme Preis ausgezeichnet, der “die Erfolge herausragender Wissenschaftler, deren Werk internationale Anerkennung gefunden hat und deren zukünftige Karriere besonders vielversprechend ist" ausgezeichnet.

David Favre ist Professor für Rechtswissenschaften sowie Nancy Heathcote Professor für Eigentumsrecht und Tierschutzrecht. Vor seiner Lehrtätigkeit praktizierte David Favre als Rechtsanwalt in Virginia. Favre ist Autor verschiedener Artikel und Bücher zu den Themen Tierquälerei, Recht der wildlebenden Tiere, Tierversuchsrecht und der internationalen Regulierung des Handels mit Tieren. Zu diesen Themen hat Prof. Favre auch eine umfagreiche Vortragstätigkeit. 

Er ist National Officer beim Animal Legal Defense Fund und beim ABA Kommittee für Tierschutzrecht. Favre diente vorübergehend als Dekan der juristischen Fakultät von 1993 bis 1996 und von 1999 bis 2000. Er lehrt Sachenrecht, internationales Umweltrecht, das Recht wildlebender Tiere und Tierschutzrecht. 

Raffael Fasel hat einen Ph.D. in Law vom Sidney Sussex College der Universität Cambridge, wo er unter Prof. Nigel Simmonds eine Doktorarbeit zu den Grundlagen von Menschen- und Tierrechten verfasste.

Raffael Fasel unterrichtet als Tutor im Masterkurs «Jurisprudence» an der Faculty of Law in Cambridge und ist im Zulassungskomitee für Rechtswissenschaften am Sidney Sussex College. Er ist Managing Editor beim Cambridge International Law Journal (CILJ) und Organisator der «Talking Animals, Law and Philosophy»-Vortragsserie. Zu seinen Forschungsgebieten gehören Rechtsphilosophie, Menschenrechte, Tierrechte, internationales Recht und Verfassungsrecht.

Raffael Fasel schloss sein Studium der Rechtswissenschaften 2012 an der Universität Freiburg i.Ue. mit dem Master of Law (utr. iur.) ab. Nach Erhalt eines M.A. in Philosophy am University College London in 2013 arbeitete er als Assistent für Prof. Dr. Daniel Moeckli am Lehrstuhl für Völkerrecht und Staatsrecht, Rechtswissenschaftliches Institut der Universität Zürich, sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Schweizerischen Kompetenzzentrum für Menschenrechte. 2015 erhielt Raffael Fasel einen LL.M. von der Yale Law School, wo er ausserdem als Assistent für die Professoren Patrick Weil und Alec Stone Sweet arbeitete.

Antoine F. Goetschel widmet sich seit über 35 Jahren der Förderung von Tierwohl durch das Recht. So hat er u.a. die Stiftung für das Tier im Recht errichtet, war als Rechtsanwalt für Tierschutz im Kanton Zürich ("Tieranwalt") und als (Ko-)Autor von über zehn Standardwerken zum Schweizer und deutschen Tierschutzrecht tätig. 2016 hat er den Global Animal Law GAL Verein errichtet mit über 110 spezialisierten Rechtsprofessor*innen und Anwält*innen weltweit, einer führenden Datenbank zu den nationalen Tierschutzrechten, der GAL Matrix (für Fortschritte im Tierschutzrecht, von lokal bis global, kurzfristig bis visionär in Rechtsetzung, Rechtsanwendung und Ausbildung) und Einzelheiten zu der - neu auch von über 180 NGO's und vom Amerikanischen Anwaltsverband von der Stossrichtung her unterstützten - UNO Konvention zu Tiergesundheit und Tierschutz.

Weitere Informationen:

- GAL: www.globalanimallaw.org (deutscher Förderverein: www.globalanimallaw.de)

- Persönliche Website: www.afgoetschel.com

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